Mikronährstofftherapie
"Orthomolekulare Medizin ist die Erhaltung guter Gesundheit und die Behandlung von Krankheiten durch Veränderung der Konzentration von Substanzen im menschlichen Körper, die normalerweise im Körper vorhanden und für die Gesundheit erforderlich sind."
(Linus Pauling)
Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass nach der orthomolekularen Medizin Krankheiten grade auch auf dem Boden von Mikronährstoffmängeln entstehen können:
Schaut man sich nur einige Mikronährstoffe in Auszügen näher an, so ist diese Annahme sehr naheliegend:
Vitamin D
Vitamin D gehört zu den Stars unter den Mikronährstoffen und hat es seit einiger Zeit zurecht mehr in die öffentliche Wahrnehmung geschafft. Vitamin D wird in geringen Maßen über die Nahrung zugeführt, der weit überwiegende Teil wird über die Haut durch UV-Licht Exposition gebildet.
Die gesundheitlichen Vorteile eines gesunden Vitamin D-Spiegels:
- Verbessert die Knochengesundheit, hilft gegen Osteoporose und Osteomalazie
- Steigert die Muskelkraft und senkt dadurch das Sturzrisiko im Alter
- Schützt vor Infekten, Entzündungen, verringert das Risiko für Autoimmunerkrankungen
- Verringert das Risiko für Multiple Sklerose, Demenz und Alzheimer
- Senkt das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Gefäßerkrankungen
- Verringert das Risiko einer Krebserkrankung, unterdrückt das Krebszellwachstum, fördert die Apoptose von Krebszellen
- Verringert das Risiko für Diabetes, verbessert die Insulinproduktion und die Insulinsensitivität der Körperzellen.
Vitamin B12
Kommt überwiegend in tierischen Nahrungsmitteln vor und erfüllt wichtige Aufgaben für unsere Gesundheit:
- es ist an der Blutbildung beteiligt
- es trägt zu einem normalen Energiestoffwechsel bei
- schützt das Herz-Kreislauf-System
- und ist unverzichtbar für das Nervensystem
- trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei
- ist wichtig für den Homocysteinstoffwechsel. Erhöhte Homocysteinwerte können eine Schädigung der Blutgefäße zur Folge haben. und stehen auch in engem Zusammenhang mit Depressionen und Demenzerkrankungen im Alter.
- ein Vitamin B12- Mangel macht beispielsweise müde, schwach, depressiv und antriebslos, unkonzentriert, sowie gedächtnisschwach
Vitamin B6
Als vitamin-B6-reich gelten Fleisch, Fisch, Vollkornerzeugnisse, Hülsenfürchte, Nüsse und Kartoffeln. Vitamin B6 ist wichtig für:
- für das Immunsystem, die Regulation der Lymphozyten- und Antikörperproliferation
- die Blutbildung, Hämsynthese und Erythrozytenreifung
- den Eiweißstoffwechsel, für die Biosynthese von Neurotransmittern wie Serotonin, Noradrenalin, Dopamin, GABA
- das Hormonsystem
- für ein gesundes Nervensystem
- die Haut, die Quervernetzung von Kollagen und Elastin
- trägt zu einen gesunden Homocysteinstoffwechsel bei
- Ist ein bedeutender Kofaktor für die Produktion von dem Histamin abbauendem Enzym Diaminooxidase (DAO).
Vitamin K2
- Ist wesentlich für gesunde Blutgefäße
- Kann das Risiko für Aterioskleose senken
- Kann das Risiko für Herzinfarkt senken
- Kann das Risiko für Ateriosklerose in den Beinen senken, als Ursache der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit, auch „Schaufensterkrankheit“ genannt.
- Ist für den Aufbau der Knochen wichtig
- Kann zu einer normalen Blutgerinnung beitragen
- Eine niedrige Zufuhr von K2 ist für das Herz und die Blutgefäße ähnlich schädlich, wie Rauchen
- Eine niedrige K2-Zufuhr erhöht das Risiko für Bluthochdruck
L-Glutamin
- Ist ein wichtiger Eiweißbaustein, der unerlässlich ist für die Integrität der Darmschleimhaut. Er schützt vor Durchlässigkeit des Darmes (Leaky gut) und dient als Energielieferant für die Schleimhautzellen.
- Unterstützt das Immunsystem, fördert die Differenzierung der B-Zellen, liefert das Energiesubstrat für die Lymphozyten
- Ist am Muskelaufbau beteiligt
- Ist ein Vorläufersubstrat für das wichtigste körpereigene Antioxidans Glutathion
- Trägt zur Säure-Basen-Regulation bei
Vitamin A
Gehört wie die Vitamine E, D, K zu den fettlöslichen Vitaminen.
- Wichtig für die Sehkraft
- Fördert das Wachstum von Haut und Haaren
- Therapeutisch wirksam gegen Hautunreinheiten
- Stärkt das Immunsystem
- Vitamin A nimmt Einfluss auf den Aufbau und das Wachstum unserer Knochen und spielt vor allem für den Heilungsprozess von Knochenbrüchen eine entscheidende Rolle.
- Vitamin A spielt eine wichtige Rolle bei der Synthese von Östrogen und Testosteron.
- Vitamin A nimmt Einfluss auf die Eizellbildung und sowie die Spermatogenese. Auch die Anzahl sowie die Form der Spermien hängen von der Versorgung mit Vitamin A ab.
- Bei einem Mangel an Vitamin A kommt es zu erhöhter Infektanfälligkeit, Trockenheit der Haut, Haare, Nägel und Augen, Haarausfall, Nachtblindheit, verringerter Sehschärfe, erhöhter Lichtempfindlichkeit, Eisenmangel, erhöhter Gefahr einer arteriosklerotischen Herzerkrankung, erhöhtem Krebsrisiko in Organen mit Schleimhäuten, erhöhtem Risiko für Nierensteine aufgrund erhöhter Calciumausscheidung, Fruchtbarkeitsstörungen, beeinträchtigtem Geruchssinn, Tastsinn und Appetit, Müdigkeit und Wachstumsstörungen wie z.B. Störungen des Knochenwachstums im Kindesalter.
Magnesium
Magnesium trägt bei:
- zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung
- normalen psychischen Funktion
- zum Elektrolytgleichgewicht
- zu einem normalen Energiestoffwechsel
- zu einer normalen Funktion des Nervensystems
- zu einer normalen Eiweißsynthese
- zur Erhaltung normaler Knochen
- zu Erhaltung gesunder Zähne
- Fördert eine normale Muskelfunktion
- Diabetes: Magnesium wird benötigt, damit Insulin den Zucker in die Zellen transportieren kann.
- Hyperaktiviät, ADHS: Kinder profitieren von der Magnesiumgabe, weil Magnesium innere Unruhe und Hyperaktivität bekämpft.
- Magnesium ist wichtig für die Aktivität zahlreicher Enzyme
Mögliche Symptome eines Magnesiummangels können sein:
- Muskelkrämpfe wie Wadenkrämpfe, Krämpfe in den Zehen oder im Oberschenkel
- Verspannungen im Rücken-, Schulter- und Nackenbereich
- Lidzucken, Muskelzucken, z.B. im Gesicht
- Nervosität oder Unruhe
- erhöhte Stressempfindlichkeit, Konzentrationsschwäche, Unaufmerksamkeit
- depressive Verstimmung oder Niedergeschlagenheit
- Kopfschmerzen
- Schlafstörungen
- Herzrasen, Herzrhythmusstörungen und Druck im Herzbereich
Medikamente als Mikronährstoffräuber
Wer regelmäßig Medikamente einnehmen muss sollte darüber informiert sein, dass zahlreiche Arzneimittel als Wechsel und- Nebenwirkung zu Mikronährstoffmängeln führen können. Prominente Vertreter sind Blutdruck- und Cholesterinsenker (Statine), Diabetesmedikamente, Antibabypillen, Diuretika, Antidepressiva, Allergiemittel, Osteoporosemittel und viele mehr.
Wer etwa längerfristig einen Magensäureblocker einnimmt, wird gefahrlaufen einen Vitamin B12 Mangel zu bekommen. Ebenso ist das Diabetesmedikament Metformin ein bekanntes Beispiel, das zu einem Vitamin B12 Defizit führt. Die Beschwerden eines Vitamin B12 Mangels reichen von Stimmungsschwankungen, Infektanfälligkeit, Blutarmut und Müdigkeit, Energielosigkeit bis hin zu Erschöpfung Schlafstörungen und Depressionen, Taubheit oder Kribbeln in den Gliedmaßen…
Sollte auch Ihnen dauerhaft ein Arzneimittel verordnet worden sein, berate ich Sie gerne auf welche Mikronährstoffe Sie besonders achten sollten und kläre die infrage kommenden Mängel gegeben falls labordiagnostisch ab.