Stress und stressbedingte Erkrankungen
Geht es Ihnen auch so, Ihr Arbeitstag hat noch gar nicht richtig begonnen und Sie fühlen sich oft schon gestresst? Eine Flut von Emails wartet bereits in Ihrem Postfach, Ihre To-Do-Liste ist viel zu lang und der Stau auf dem Arbeitsweg hat den andauernden Zeitdruck noch zusätzlich erhöht?
Die Stressquellen unserer Zeit sind vielfältig und reichen von einem zu hohem Arbeitspensum, chronischem Zeitmangel, über Doppelbelastungen durch Beruf und Kindererziehung, finanziellen Sorgen, Überforderung, bis zum Mobbing und der Angst nicht gut genug zu sein. Finden Sie sich da schon wieder?
Nein? Sie haben recht, die Aufzählung ist nur ein winziger Auszug der zahllosen Stressbelastungen. Auf den konkreten Anlass kommt es (aber) auch gar nicht so an, wichtig ist zu verstehen, wie unser Körper mit Stress umgeht.
Er reagiert auf Stress, wie er es schon seit Millionen von Jahren tut. Er schüttet Stresshormone aus, die uns für Bedrohungssituationen kampf- und fluchtbereit machen. Energie wird zusätzlich zur Verfügung gestellt, damit wir blitzschnell reagieren können.
Der entscheidende Unterschied zu heute ist, dass wir die bereitgestellte Energie körperlich nicht mehr unmittelbar abarbeiten. Wir müssen uns bei Stress in der Regel nicht körperlich auseinandersetzen, sondern verharren in der Situation, etwa an unserem Arbeitsplatz.
Die Energie staut sich somit auf, macht uns kribbelig und oft unkonzentriert. Dauert dieser Zustand an, führt er zu erhöhter körperlicher und seelischer Anspannung und erschöpft uns.
Stressbedingte Erkrankungen
Stress wird dann problematisch, wenn er nicht mehr punktuell situationsbezogen auftritt, sondern zur andauernden, chronischen Belastung wird. Mit der Folge, dass wir uns in einer dauerhaften Alarmbereitschaft, in einem chronischen Anspannungs- und Aktivierungszustand befinden, der langfristig über unsere Kräfte und unsere Substanz geht. Dies kann etwa zu
- Müdigkeit u. Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen
- Verdauungsbeschwerden, wie Verstopfungen, Durchfall, Magenschleimhautentzündung, Magengeschwüre, Reizdarmsyndrom, Darmdysbiose
- Herzkreislauferkrankungen, Bluthochdruck, Asthma
- chronische Kopfschmerzen, Spannungskopfschmerzen, Migräne
- Rückenschmerzen
- Burnout-Syndrom und Depressionen
- Infektanfälligkeit, chronische Entzündungen
- Mikronährstoffdefiziten,
als Wegbereiter für weitere chronische Beschwerden führen.
Jetzt werden Sie vielleicht sagen: "Und was bringt mir dieses Wissen jetzt?" Nur etwas, wenn Sie Ihr Leben und Ihre Stressbelastung kritisch hinterfragen.
Ich will Ihnen ein in der Praxis von mir häufig bemühtes Beispiel bringen.
Angenommen Sie fahren den ganzen Tag mit Ihrem Auto auf der Autobahn auf der linken Spur mit Vollgas. Dann ist Ihnen völlig klar, dass Ihr Benzinverbrauch enorm steigt, ebenso der Bedarf an Motoröl, aber auch alle Verschleißteile Ihres Autos werden über Gebühr beansprucht und nutzen sich vermehrt ab.
In ähnlicher Weise wirkt chronischer Stress auf unseren Körper. Es steigt etwa der Bedarf an wichtigen Nährstoffen. Die Stresshormone verbrauchen vermehrt Vitamin B1, B2, B3, B6 und B12 B12 und Folsäure, aber auch der Bedarf von Magnesium und Vitamin C steigt im Körper deutlich an. Ein durch Stress chronisch erhöhter Cortisolspiegel führt zu Problemen im Blutzuckerhaushalt, reduziert die Schlagkraft des Immunsystems, führt zu Müdigkeit und, und, und.
In der funktionellen Medizin hat das Thema Stressbelastung und seine Folgen einen hohen Stellenwert. Gerne berate ich Sie dazu ausführlich und wir schauen, wo Ihre individuellen Risiken liegen, wo Sie Unterstützung brauchen und was wir zur Verbesserung Ihrer Beschwerden tun können.